ASTRONOMIK-Nebelfilter
Die ASTRONOMIK-Nebelfilter sind als visuelle und fotografische Filter gedacht.
Ihre Funktionsweise soll im Folgenden beschrieben werden.
Der Nachthimmel ist in unserer modernen Kultur schon lange nicht mehr dunkel. Künstliche Lichtverschmutzung -
hauptsächlich verursacht durch Strassen- und Fassadenbeleuchtungen - hellt den Nachthimmel zusehends auf.
Doch auch die höheren Luftschichten selbst können Licht emittieren, was sich als Airglow bemerkbar macht.
Nebelfilter dienen nun dazu, diese unerwünschten Emissionslinien abzublocken und nur das interessierende
"kosmische" Licht durchzulassen. Dies klappt auch, solange sich das störende Fremdlicht nicht
über das gesamte Spektrum erstreckt (z.B. Halogen- und normale Glühlampen sowie breitbandige LED
oder Dämmerlicht). Die schmale gelbe Emissionslinie der Natrium-Niederdrucklampe und das Airglow lässt
sich gut dämpfen.
Zum Glück weisen die meisten galaktischen Emissionsnebel die stärksten Emissionslinien
(OIII: zweifach ionisierter Sauerstoff O2+,
H-beta: ionisierter Wasserstoff H+)
im blaugrünen Spektralbereich auf.
Die obige Abbildung gibt das für das menschliche Auge sichtbare Spektrum der EM-Wellen wieder. Die weisse
Kurve gibt die Empfindlichkeit des Auges bei Tagessehen (Zäpfchen) wieder, die schwarze Kurve die bei
Dämmerungssehen.
Die rote H-alpha Emissionslinie von ionisiertem Wassertoff H+ kann für das
dunkeladaptierte Auge nur schlecht wahrgenommen werden. Filter, welche diese Linien passieren lassen, eignen
sich aber auch für die Fotografie.
Die Nebelfilter sind so konzipiert worden, dass sie in die meisten handelsüblichen Okulare eingeschraubt
werden können. Die 2" Filter besitzen ein M48x0.75mm Gewinde, die 1.25" Filter ein 1.125"x40 Gewinde.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Filter stets senkrecht zur Blickrichtung positioniert werden, da sich unter
einem Neigungswinkel die Transmissionscharakteristik eines Interferenzfilters ändert. Aus diesem Grunde
können diese Filter auch nicht vorne auf ein Kameraobjektiv geschraubt werden, denn der Einfallswinkel des
Lichtes und die Transmissionscharakteristik ändern sich von der Bildmitte bis zum Rand, was zu einer deutlich
sichtbaren Farbveränderung auf den Fotos führt.
Die meisten Filter sind in Fassungen für 1 1/4"- und 2"-Okulare, sowie in den Sondergrössen teils gefasst
oder auch ungefasst in den Formen rund und quadratisch lieferbar. Es gibt sie auch als Clip für gängige
Digitalkamera-Gehäuse.
CLS-Filter
Der ASTRONOMIK Profi CLS ist ein kostengünstiger Filter für visuelle Beobachtung, S/W-Fotografie und
CCD-Aufnahmen von Nebeln, Galaxien und Sternhaufen mit Geräten jeder Öffnung. Der Astronomik CLS filtert
das Licht der Spektrallinien von Quecksilber- und Natriumdampflampen aus und lässt den grössten Teil des
sichtbaren Lichtes und H-alpha Emissionen passieren.
Der Filter ist für die Beobachtung und SW-Fotografie mit Geräten aller Durchmesser unter starker
Lichtverschmutzung konzipiert. Die Belichtungszeit wird ca. um den Faktor 2 verlängert.
UHC-Filter
Der ASTRONOMIK Profi UHC ist der Allround-Filter für den Deep-Sky-Beobachter. Der Filter erhöht den
Kontrast bei Objekten, die mit dem Entstehen oder Vergehen von Sternen zu tun haben, erheblich. Gleichzeitig
ist seine Bandbreite so gross, dass unterschiedliche Emissionslinien passieren können, und auch eine
grosse Anzahl Sterne sichtbar bleiben. Dadurch ist der Filter auch in den kleinsten Fernrohren ab 50mm
Durchmesser sinnvoll einsetzbar.
Der Filter ist für Geräte aller Durchmesser für die Beobachtung von Emissionsnebeln konzipiert.
Experimentell für S/W-Fotografie geeignet. Ist für die Verwendung bei der CCD-Fotografie, insbesondere
bei Emissions-Nebeln mit Geräten die ein Öffnungsverhältniss von 1:5 bis 1:10 haben, geeignet.
Durch die gute Transmission bei H-alpha werden alle wesentlichen Emissionslinien vom Filter durchgelassen.
Der Filter ist hierbei mit einem IR-Sperrfilter zu kombinieren.
OIII-Filter
Der ASTRONOMIK Profi OIII ist ein Filter für visuelle Beobachtung, mit Geräten ab mittlerer Öffnung.
Er lässt das Licht der OIII-Emission fast ungehindert passieren und blockiert den restlichen Bereich in dem
das Auge bei Nacht lichtempfindlich ist. Durch die Anwendung wird der Kontrast bei Emissionsnebeln sehr stark
gesteigert. Die Beobachtung des Cirrus- oder Rosettennebel im OIII Filter ist mit allen Fernrohren ab 150mm
Öffnung ein unvergessliches Erlebnis.
Das optimale Öffnungsverhältnis für die Verwendung des Filters ist 1:4,5 bis 1:6, der Anwendungsbereich
erstreckt sich von 1:3,75 bis 1:15. Der Filter ist bei grösseren Geräten die ideale Ergänzung zum
UHC-Filter. Für die Fotografie ist er ungeeignet, ausgenommen bei der CCD-Fotografie für Aufnahmen von
Planetarischen Nebeln, mit Geräten die ein Öffnungsverhältnis von 1:5 bis 1:10 haben. Der Filter
ist hierbei mit einem IR-Sperrfilter zu kombinieren.
H-beta-Filter
Der ASTRONOMIK Profi H-beta ist ein Filter für visuelle Beobachtung, insbesondere mit Geräten grösserer
Öffnung. Er lässt das Licht der H-beta Emission fast ungehindert passieren und blockiert den restlichen Bereich.
Durch die Anwendung wird der Kontrast bei Wasserstoffnebeln so stark gesteigert, dass sogar die Beobachtung des
Pferdekopfnebels mit Geräten von 200-300mm in den Bereich des möglichen rückt.
Der Filter ist bei grossen Geräten eine Ergänzung zum UHC- und OIII-Filter. Mit dem Filter wird unter
optimalen Bedingungen der Pferdekopfnebel sichtbar. Für die Fotografie ist er ungeeignet, ausgenommen bei der
CCD-Fotografie für Aufnahmen von Nebeln und mit Geräten die ein Öffnungsverhältnis von 1:5 bis 1:10 haben.
Der Filter ist hierbei mit einem IR-Sperrfilter zu kombinieren.
H-alpha-Filter
Der ASTRONOMIK Profi H-alpha ist ein für die CCD-Fotografie konzipierter Schmalbandfilter. Der Filter lässt das
H-Alpha Licht von Emissionsnebeln passieren und blockiert fast den gesammten Rest des Spektrums in dem CCDs empfindlich sind.
Die Halbwertsbreite von 12nm ist optimal für die Verwendung von gebräuchlichen CCDs abgestimmt. Durch die
Halbwertsbreite ist es möglich, lichtstarke Optiken einzusetzen. Ausserdem hat der Filter eine Transmission von bis zu
97%, die mit schmalbandigeren Filtern nicht zu erreichen ist. Ein weiterer Aspekt, der zu der Halbwertsbreite geführt
hat, ist der Dunkelstrom gebräuchlicher CCDs. Aufnahmen sind selbst in der Grossstadt mit CCDs bei -15C in der Regel durch
den Dunkelstrom limitiert. Gegenüber sehr schmalbandigen Filtern hat der Filter den Vorteil, dass auch für Kameras
mit zwei CCD Chips, in der Regel Nachführsterne vorhanden sind.
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